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Touren & Gipfel im Bereich der Kaunergrathütte

zusammengestellt von
 Manfred Neuber
DAV Sektion Mainz

Rundweg Kaunergrathütte – Plangeroßkopf – Hochgebirgssee unter der Verpeilspitze – Plangeroßferner – Kaunergrathütte
Der Weg verläuft auf einem Plateau oberhalb der Kaunergrathütte und ist eng von den Dreitausendern Watzespitze, Piz Mascus, Schwabenkopf, Verpeilspitze und Parstleswand eingerahmt. Eine schöne Halbtagstour für Besucher der Kaunergrathütte.
Von der Kaunergrathütte geht man zunächst über den Alpenvereinsweg Nr. 926 bis zur Abzweigung Plangeroßkopf und von dort weiter auf dem markierten Weg zum Plangeroßkopf (3053 m), einem "wanderbaren Dreitausender". Am Gipfel  (Eintrag in das Gipfelbuch obligatorisch) hat man einen wunderbaren Rundblick über die Stubaier und Ötztaler Alpen. Von dort ein einfacher Abstieg auf markiertem Weg zum höchstgelegenen Hochgebirgssee am Kaunergrat (3020 m).
Der weitere Abstieg erfolgt leicht westlich über Blockgelände (markiert), und entlang des Plangeroßferners bis zu einer Wegtafel "Kaunergrathütte". Über die "Blumenwiese", vorbei am Trinkwasserspeicher  und dem Klettergarten, erreicht man wieder die Hütte. 
Hm: 250m +/-            ca. 2 - 2:30  Stunden

(Rund-) Weg Kaunergrathütte - Aperes Madatsch-Joch -  Aussichtsgipfel "Jochspitze" - (alternativ: Hochgebirgssee unter Verpeilspitze) - Kaunergrathütte 

Ausrüstung: Klettersteigset und Helm  
(können bei Bedarf in der Kauner
grathütte gegen eine Gebühr ausgeliehen werden). 

Von der Kaunergrathütte verläuft der Weg auf dem Alpenvereinsweg Nr. 926 Richtung Aperes Madatschjoch bis an den Fuß der Jochrinne. Weiter geht es von da über den durchgängig mit Trittstufen und Seil klettersteigähnlich ganz neu ausgebauten Steig zum Aperen Madatschjoch (3020m). Herrlicher Weitblick über Geigenkamm und Stubaier Alpen im Osten, Lechtaler Alpen im Norden und Verwall im Westen. Greifbar nahe die Watzespitze. Vom Joch sind es noch 5 bis 10 Gehminuten auf einem markierten Steig zu einem Aussichtsgipfel („Jochspitze“ 3100 m). Zurück auf gleichem Wege über das Joch und hinab zur Jochrinne. Jetzt entweder zurück zur Kaunergrathütte oder alternativ über den Gletscherbach und sofort links am Rande des Plangeroßferners aufwärts bis zum Hochgebirgssee unter der Verpeilspitze. Weg ist markiert und führt hier über Blockwerk. Vom See zum Plangeroßkopf und von dort zurück zur Kaunergrathütte.

Hm: 280m +/-       ca. 2 - 2:30  Std.
Alternativweg: 3 Stunden

Über das Steinbockjoch zur Parsteleswand und zurück

Anforderung:  Leichte Kletterei (ab Steinbockjoch) im Schwierigkeitsgrad II

Ab der Kaunergrathütte (Rückseite) den Wegweisern Mittelberglessee/Trenkwald folgen. Es geht zunächst über die Schrofen unterhalb des Klettergartens gut versichert hinunter zu einem (meist trockenen) Bachbett und dann auf einem stets ansteigenden Steig durch die Schotterflanke unterhalb der Parstleswand hinauf zum Steinbock Joch, einem schönen Aussichtspunkt (2960 ?m).

Von hier Blick auf Stubaier und Ötztaler Alpen, im Vordergrund auf den Geigenkamm mit dem Mainzer Höhenweg und dem Rheinland-Pfalz-Biwak sowie die das Plangeroßtal umrahmenden Gipfel (u.a. die markante Seekarlesschneid, 3208 m) – und die Wildspitze. Vom Steinbockjoch hat man auch den sog. Dreihüttenblick – Rüsselsheimer Hütte, Braunschweiger Hütte und Kaunergrathütte. Vom Steinbockjoch Südrücken über Schutt und Blockwerk auf den Ostgrat und leicht zum Gipfel der Parstleswand (3091 m), die auch Portleswand genannt wird.

290m
+/-    ca. 2 Stunden   
Quelle: Walter Klier, AV-Führer

 

Taschach- / Verpeilrunde
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- Natur pur - 
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7 Tage Hüttenrundweg

Durch Verknüpfung bestehender Wege und Begehbarmachung schwieriger  Übergänge ist es gelungen, im Herzen des Kaunergrates einen schönen, reizollen, hochalpinen Hüttenrundweg anzubieten. Abkürzung oder Verlängerung möglich.

Die nachfolgenden Fotos lassen sich per Klick größer öffnen

1.Tag:

Anreise zum Talschluss des Pitztals nach Mittelberg, Parkplatz Braunschweiger Hütte. Entlang des Fahrweges, vorbei an der Gletscherstube (1915m) bis zur Materialseilbahn Braunschweiger Hütte. Von dort über den aussichtsreichen und teils ausgesetzten Jägersteig hinauf zur Braunschweiger Hütte (2758m).
Hm: 950↑ Gz.: ca. 3,5h

Jägersteig zur Braunschweiger Hütte vor der Braunschweiger Hütte
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Überquerung des Mittelbergferners Ötztaler Eiswelt
2. Tag:

Von der Braunschweiger Hütte über den Mittelbergferner zur Talstation der Pitz-Panoramabahn auf dem Pitztaler Gletscher. Mit der Bahn hinauf zum Hinteren Brunnenkogel (3440m). Herrlicher Ausblick auf die Ötztaler Gletscherwelt mit der gletscherummantelten Wildspitze! Aussichtsreich steigt man im weiteren Verlauf über den Brunnenkarkopf und eine Seitenmoräne des Taschachferners anfangs etwas ausgesetzt an scharfkantigen Gneisfelsen ab, überquert die Gletscherzunge des Eisstroms und erreicht das Taschachhaus (2434m). 
Hm: 1000↓ Gz.: ca. 6h
 
auf dem Brunnenkarkopf Taschachhaus
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auf dem Fuldaer Höhenweg
3. Tag:

Vom Taschachhaus auf den Fuldaer Höhenweg und über den „Ketten- oder Panoramasteig“ zur Riffelseehütte (2293m). Genusswanderung! 
Hm: 150↓
 Gz.: ca. 3,5h. 

Nachmittags ggf. Wanderung ins Riffelbachtal oder auf den Gipfel des Brandkogel (2677m).

Alternative:
Vom Taschachhaus über den anspruchsvolleren Offenbacher Höhenweg (Altschnee, Eis) zur Riffelseehütte.
 
Rast auf dem Fuldaer Höhenweg
Riffelseehütte

Riffelsee

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4. Tag:  

Von der Riffelseehütte erreicht man nach wenigen Minuten den Cottbuser Höhenweg (AV-Weg 926). Bei guten Bedingungen ist nach etwa 30 Min. ein Abstecher auf den Gipfel des Brandkogel (2677 m) lohnend (HM: 240↑). Sonst führt der Weg weiter um den Brandkogel herum in das Alzeleskar. 

Die folgende Passage um den Steinkogel ist bei der Querung einer Schlucht klettersteigähnlich versichert.Bald darauf erreicht man das Plangeroßtal und der Weg biegt scharf in westliche Richtung ein. Im weiteren Verlauf stößt der Weg beim Karlesegg (2452 m) auf den Talzustieg (AV-Weg 927) von Plangeroß zur Kaunergrathütte. Durch eine Felsbarriere, die den aus dem Plangeroßferner heraustretenden Lußbach anstaut und über die Seitenmoräne des Gletschers erreicht man die Kaunergrathütte  (2817m). 

Hm: 650m↑ Gz.: ca. 4,5 Std 
(mit Aufstieg Brandkogel: Hm 890 +  240 -  ca. 6 Std.) 
Cottbuser Höhenweg versicherte Schlüsselstelle Cottbuser Höhenweg
Blick vom Brandkogel zum Geigenkamm Kaunergrathütte mit Klettergarten
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Lamas der Kaunergrathütte

5. Tag:
Von der Kaunergrathütte leichter Anstieg zum Steinbockjoch (2960m). Dort beeindruckender 3-Hütten-Rundblick (Rüsselsheimer Hütte,    Braunschweiger Hütte und Kaunergrathütte)! Gleichzeitig bietet sich nochmals ein Rückblick zur Wildspitze, mit 3774 m höchster Berg Tirols.

Steinbockjoch
Vom Steinbockjoch führt der Weg hinab zu einem kleinen See, wieder hinauf auf den Bergrücken „Auf dem Saßen“ (2720m) und wieder hinunter zum türkisblauen Mittelberglessee (2446m). Am ostwärtigen Ende des Sees in nordwestlicher Richtung  hinauf zum s’Türele (Turm, 2675 m). Das Gelände ist hier Alpine Route weglos aber markiert.  Mittelberglessee Rast auf dem Verpeiljoch
neue Sicherungen am Verpeiljoch
Vorbei am Fuß des Seebachferners geht es kurz hinauf zum Verpeiljoch (2825m).Wunderschöne Hochgebirgslandschaft mit gutem Blick in den Geigenkamm, Glockturmkamm, Kaunergrat sowie ins Kaunertal! Teils Ketten- und Stufen versichert) hinunter ins Verpeiltal und zur Verpeilhütte (2025 m).  
Hm: 600m↑  900m↓ 
Gz.: ca. 7 Stunden
Verpeiljoch
Verpeiljoch Kapelle der Verpeilhütte Verpeilhütte
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6. Tag:

Ab der Verpeilhütte folgt die Taschach-/Verpeilrunde wieder dem Alpenvereinsweg Nr.926. Aufwärts und vorbei an der W-Wand des Schwabenkopfes und sowie den Gipfeln des Moos- und Madatschkopfes erreicht man den markanten Verpeilturm und die drei himmelragenden Madatschtürme. Im weiteren Verlauf steigt der Weg am Rand des Madatschferners vorbei (kettenversichert) hinauf zum Aperen Madatschjoch (3020m). Neu: kurzer Abstecher (5-10 Min.) zu einem Aussichtsgipfel („Jochspitze“, 3100 m) und zum Joch zurück. Von hier über den durchgehend versicherten klettersteigähnlichen Abstieg hinunter auf den Plangeroßferner und weiter zur Kaunergrathütte. Dort lässt man den letzten Abend der Rundwanderung mit einem gemütlichen Hüttenabend ausklingen. 
Hm: 1000m↑  250m↓, Gz.:  ca. 5 - 5:30 Std.

An den Madatschtürmen Madatschjoch Verpeilseite
Madatschjoch Überstieg Madatschjoch kurzer gut gesicherter Steilabstieg
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7. Tag:

Abstieg nach Plangeroß auf dem Weg Nr. 926, ab Karlesegg Nr. 927, über die wieder bewirtschaftete  Plangeroßalm. In Plangeroß auf dem Fußweg entlang der Pitze nach Mandarfen oder Mittelberg.  
Hm: 1200m↓,  ca. 3 Std

Terrasse der Kaunergrathütte mit Watzespitze
Die Tour kann in die Rundwanderung "Pitztaler Runde" eingebunden und verlängert oder durch Start am Taschachhaus oder der Riffelseehütte auf 6 bzw.5 Tage verkürzt werden.
Brücke über den Lussbach an der Plangerossalm
Text: Manfred Neuber
Fotos: Manfred Neuber, Peter Skoda

Große Pitztaler Runde
Kopie aus DAV-Sonderdruck über das Pitztal mit Hütten und Tourenmöglichkeitenl 

●  Hier zum gesamten Heft ( 2,8 Mb ! )
●  Hier zur Seite "Große Pitztaler Runde" ( 145 Kb )

   Gipfeltouren im Umfeld der Kaunergrathütte 

In unmittelbarer Nähe zur Hütte finden sich zahlreiche lohnende, teilweise hochalpine Anstiege. Eine Auswahl der schönsten Tourenmöglichkeiten:
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Watze-Spitze (3.533 m) Gletscherweg II, Ostgrat IV und Westgrat
(Tourenbeschreibung und
Erfahrungsbericht

Verpeil Spitze (3.425 m) Normalweg II+
(Tourenbeschreibung)

Schwabenkopf (3.376 m) Südgrat II

Seekarlesschneid (3.207 m) IV
(Bilder)

Partsleswand und -grat (3.096 m) II+

Madatschtürme im Kaunertal (2.831 m) II-III
(Bilder)

Pitz Maskus Westkante IV-V (schöne kurze Kletterei)
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  Literatur

Alpenvereinsführer
Ötztaler Alpen von Walter Klier für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer 
(14. Auflage 2006), Bergverlag Rother, ISBN 3-7633-1123-8

Alpenvereinskarte Nr. 30/3 Ötztaler Alpen Kaunergrat, Maßstab 1:25.000 (Auflage 2006) 
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